Hopfen und Hamburger

Die Hallerdau, auch Holledau genannt, ist für ihren Hopfen weltbekannt. Gut ein Drittel des weltweiten Biergrundstoffs kommt aus der Region zwischen Ingolstadt, Landshut und München.

Wer zum Hopfensaft keine Schweinshax’n, sondern lieber einen BigMac möchte, für den gibt es jetzt einen neuen Anlaufpunkt: An der A9 hat an der Raststätte „In der Holledau“ eine neue McDonald’s-Filiale eröffnet. Die Raststätte ist aus beiden Fahrtrichtungen erreichbar, zudem gibt es eine Behelfsausfahrt, die die umliegenden Dörfer erschließt.

McDonald's-Restaurant "In der Holledau"

Damit wird das Filialnetz entlang der Autobahn zwischen Nürnberg und München immer dichter: Es ist das sechste Restaurant an einer Autobahnraststätte, zudem befinden sich sowohl an der nördlich gelegenen Anschlußstelle Langenbruck als auch im südlichen Pfaffenhofen bereits Niederlassungen.

Der Store ersetzt das letzte Burger King-Restaurant in diesem Autobahnabschnitt – damit dürfte auch die McDonald’s-Expansion hier ihr vorläufiges Ende erreicht haben.

Bemerkenswert ist allerdings, dass anders als bei den bisherigen Umflaggungen McDonald’s nicht einfach den alten Standort des Konkurrenten übernahm. Diese befand sich nämlich im Raststättengebäude 100 Meter entfernt. Der markante, 1985 erbaute Pavillion, den der BigMac-Brater nun bezog, beherbergte einen Reiseproviant-Shop mit SB-Restaurant.

Das von der AUGA GmbH betriebene Restaurant ist selbstredend als „Restaurant der Zukunft“ mit Easy Order und Made for you ausgeführt. Dediziertes McCafé gibt es keines. Bier übrigens auch nicht Das ist bitte selbst mitzubringen (und vor der Tür zu konsumieren). Dafür wird das WC nicht von Serways betrieben und ist kostenfrei.

Trauer um Rudi Weber

Rudolf W. Weber, der erste deutsche McDonald’s-Franchisenehmer, ist tot. Er starb am 17. Januar im Alter von 87 Jahren nach langer Krankheit in seiner Tegerneer Heimat Gmund.

Mit 21 Jahren übernahm er 1951 seinen Lehrbetrieb, das Gut Kaltenbrunn, das er Schritt für Schritt zu einer der ersten gastronomischen Adressen Bayerns ausbaute – zu seinen Stammgästen zählte unter anderem Bundeskanzler Ludwig Erhard. 1970 gab er den Betrieb nach einem Herzinfarkt ab und widmete sich seinem großen Hobby: Der Fliegerei. Mit Freunden gründete er einen Motorflugclub, seine weitesten Reisen führten ihn bis nach Afrika. Ein lukratives Immobiliengeschäft hatte dafür gesorgt, dass er finanziell sorgenfrei leben konnte.

1975 folgte ein unternehmerisches Wagnis, dass sein Leben nachhaltig prägen sollte: Zusammen mit dem ebenso vom Tegernsee stammenden Johann Hovan wurde Weber erster Franchisenehmer der erst knapp vier Jahre vorher nach Deutschland gekommenen Fast- Food-Kette McDonald’s. Am Romanplatz und in der Fürstenrieder Straße eröffnete er seine ersten beiden Lizenzbetriebe – damals ein absolutes Novum.

Der Rest ist Geschichte: München wurde Keimzelle der bundesweiten Expansion, über 90% der deutschen Filialen werden heute von gut 250 Franchisenehmern geführt – und auch in so gut wie allen anderen Branchen ist das Lizenzkonzept nicht mehr wegzudenken.

Die Begeisterung für McDonald’s gab er weiter: Tochter Sabine Reisert-Weber ist seit 1984 selbst Franchisenehmerin bei McDonald’s, inzwischen führt sie ein gutes Dutzend Filialen in der bayerischen Landeshauptstadt. Und auch Enkel Andreas Reisert führt in dritter Generation seit vergangenem Jahr seinen eigenen Store.

Pasing hat eröffnet!

Wie ich bereits vor einigen Tagen berichtete hat heute im Bahnhof  München-Pasing das neueste Mitglied der McDonald’s-Familie eröffnet.

Pasing
Das Restaurant von vorne …

Und apropos Familie: Auch Franchisenehmer Andreas Reisert ist, obwohl es das erste Restaurant unter seinem Namen ist, kein Unbekannter. Der 24jährige gehört bereits zur dritten Franchisenehmergeneration: Sein Großvater Rudolf Weber war zusammen mit Johann Hovan der erste Franchiser in Deutschland, seine Mutter Sabine Reisert-Weber betreibt in München selbst über ein Dutzend Filialen.

Vom Optischen kann es allerdings – sie möge es mir verzeihen – keine mit dem jüngsten Nachwuchs aufnehmen: Die Rückfront integriert sich dezent in die mint- und dunkelgrün gehaltene Kolonnade des neoklassizistischen Bahnhofs – ganz im Gegenteil zum schreienden Rot des benachbarten KFC-Restaurants.

Pasing
… und von hinten

Die vordere Fassade überzeugt mit ihren goldenen Lettern auf dem roten Klinker fast noch mehr. Ein Kontrast hingegen das Interieur des Restaurants (natürlich eines „der Zukunft„): Die weiß geflieste Wände wirken eher jugendstilhaft – aber trotzdem schick.

Sitzplätze gibt’s eher wenig – und die waren heute auch noch zu großen Teilen durch wichtiges Company-Führungspersonal belegt. Der Rest der Belegschaft bemühte sich erfolgreich, die Eröffnung möglichst reibungslos zu gestalten. Lustig anzusehen war ein (wohl unbemerkter) Konkurrenzkampf zwischen zwei Schlipsträgern, die bemüht waren, allen ankommenden Kunden die Easy Order-Terminals nahezubringen und einer jungen Dame an der Kasse, die vergeblich darauf aufmerksam machte, dass man auch bei ihr bestellen und bezahlen kann. Was ich auch gelernt habe: Das neuerdings immer häufiger (und so auch hier) anzutreffende, auf Donuts und Muffins reduzierte McCafé-Sortiment nennt sich im McDonald’s-Jargon „American Bakery“.

Leicht haben wird’s das Restaurant dennoch nicht: Der Pasinger Bahnhof (nach Fahrgästen immerhin der viertgrößte Bayerns!) und sein Umfeld sind bereits gut mit Gastronomieketten aller Art versorgt.
In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich unter anderem Filialen des erwähnten Hähnchenbraters KFC, von Dunkin‘ Donuts, der Systemgastronomieketten Alex und Vapiano und die Salat-und-Sandwich-Kette Dean&David will laut einem Plakat im Frühjahr 2016 (sic!) auch noch einen Ableger eröffnen …
Nimmt man die angrenzenden Pasing Arcaden dazu, erweitert sich das ganze Angebot noch einmal deutlich (unter anderem um eine weitere McDonald’s-Filiale).

Die McZombie-Apokalypse ist da!

Freunde, es ist ernst! Die Toten sind wiederauferstanden und treiben ihr Unwesen – und zwar auf der McDonald’s-Homepage.

Offenbar hat die Restaurant-Suche einen mittelprächtigen Schluckauf. Denn sie „findet“ einige Restaurants, die es schon länger nicht mehr gibt – leider kann ich das hier nicht verlinken, man findet’s aber leicht selber. So ist die kürzlich geschlossene Filiale in Mannheim wieder da oder auch der 2014 geschlossene hübsche Paderborner Innenstadt-Store. Auch am Frankfurter Flughafen finden sich zwei Leichen, die schon länger neuen Restaurants weichen mussten.

Expo 2000
Vor 17 Jahren: Restaurant auf der Expo 2000

Endgültig kurios wird’s bei einem Blick auf das Messegelände Hannover: Hier finden sich plötzlich die drei Expo-Filialen aus dem Jahr 2000 wieder. Und die gab’s bekanntlich nur einmal und kommen nie wieder. Oder so ähnlich.

McDonald’s in Ingolstadt schließt

Abermals schlechte Nachrichten aus einer bayerischen Stadt: Die Ingolstädter Innenstadtfiliale in der Moritzstraße wird im Januar 2018 schließen. Grund ist der auslaufende Mietvertrag, über dessen Verlängerung keine Einigung erzielt werden konnte.

McDonald's Moritzstraße Ingolstadt
McDonald’s-Filiale an der Ingolstädter Moritzstraße

Damit geht eine fast vierzigjährige Ära zuende: Am 31. Juli 1978 eröffnete das Restaurant als 74. Niederlassung in Deutschland.

Franchisenehmer Otto Prinz von Hessen – der den Standort übrigens am 1. Juli 2006 von McDonald’s-Urgestein Johann Hovan übernahm, kündigte bereits an, keinen Ersatz in der Innenstadt zu suchen. Es wird zukünftig bei den vier McDrive-Stores an den großen Ausfallstraßen bleiben.

Über die Nachnutzung gibt es bislang nur Gerüchte: Die Burgerkette „Hans im Glück“ war im Gespräch, nachdem es bei deren Neueröffnungsplänen in der Ludwigstraße zuletzt stockte. Inzwischen erfolgte aber ein Dementi.

Zahlreiche weitere Groß- und Mittelstädte im Freistaat haben in den vergangenen Jahren ihre Innenstadt-Filialen ersatzlos verloren – genannt seien exemplarisch Garmisch-Partenkirchen, Straubing, Schweinfurt, Fürth, Coburg oder Weiden.

Bahnhof München-Pasing bekommt Filiale

Am 30. August eröffnet im Pasinger Bahnhof eine McDonald’s-Filale.

Bahnhof München-Pasing
Innenansicht des Pasinger Bahnhofs – bald leutet rechts ein goldenes M
Bildquelle Wikimedia, Autor Usien

Das Restaurant zieht in die Räumlichkeiten einer Anfang des Jahres nach Auslaufen des Mietvertrags mit der Deutschen Bahn geschlossenen Burger King-Filiale und wird das volle Produktsortiment anbieten.

Zielgruppe dürften fast ausschließlich Pendler und S-Bahn-Fahrer sein, denn der Münchner Osten ist – trotz der überraschenden Schließung des Standorts an der Bodenseestraße Anfang 2015 – Big Mac-technisch bereits gut versorgt: In den Pasing-Arcaden, nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt, befindet sich seit Februar 2013 ein Satellite, zwei Drive-Stores in der Verdistraße und in der Landsberger Straße sind nur gut einen Kilometer weit weg.

Zu optimistisch

Die von mir genannten Öffnungsdaten der neuen McDonald’s-Autobahnrestaurants stimmen leider nicht.
In Feucht-West, wo ich von einer Eröffnung heute ausging, wurde das Burger King-Restaurant zwar inzwischen geschlossen und zurückgebaut, ansonsten ist aber von einem McDonald’s-Restaurant noch nichts zu sehen.
Auf der Gegenseite ist man da schon weiter: In Feucht-Ost werkeln hinter einer Holzabsperrung bereits die Handwerker. Hier darf man von einer Fertigstellung innerhalb der nächsten vier Wochen ausgehen.
An der Autobahnraststätte Steigerwald-Nord, wo ich von einer Eröffnung am 1. Mai ausging, werden sogar noch munter Whopper  und Co. verkauft.

Das Wirtshaus im Spessart

1828 wurde postum die dritte Märchensammlung des früh verstorbenen Romantikers Wilhelm Hauff veröffentlicht.
Ein großer Teil der Handlung spielt in einem „Wirthaus im Spessart“, einer namenlosen Herberge irgendwo im Wald zwischen Aschaffenburg und Würzburg, in der eine Gruppe Reisender Zuflucht vor einer marodierenden Räuberbande sucht.

1958 wurde die Geschichte eher frei mit der unvergleichlichen Lilo Pulver in der Hauptrolle verfilmt. Zwei Jahre später erfuhr die erfolgreiche Klamotte eine Fortsetzung in Form eines Film-Musicals, die mit Hauffs Erzählung nur noch den Rahmen gemein hatte. Die längst verstorbenen Räuber wurden im Keller des Gasthauses eingesperrt und spuken nun als Geister umher.
Mit dem Bau der A3 muss jedoch ihr Wirtshaus einer Autobahnraststätte weichen, die Gespenster ziehen in ein verfallenes Schloss um – und liefern sich schließlich ein Rennen mit sowjetischen Kosmonauten im Wettlauf zum Mond …

Autobahnraststätte Spessart-Süd
Das Wirtshaus im Spessart 189 Jahre später

… und weitere 57 Jahre später wurde aus dem Wirtshaus im Spessart nun der McDonald’s im Spessart.

Seit dieser Woche hat Restaurant #1738 in Fahrtrichtung Würzburg geöffnet und erweitert die Produktpalette der Raststätte Spessart-Süd. McCafé gibt es keines – wohl um dem Nachbarn Coffee Fellows keine Konkurrenz zu machen. Ansonsten ist die Filiale auf dem aktuellsten Stand: Zwei Easy-Order-Terminals, Made-for-you und Tischservice dürfen ja inzwischen als Selbstverständlich gelten. Platz gibt es auch genug: Über 200 Sitzmöglichkeiten auf zwei Etagen, die man sich freilich mit den Kunden anderen gastronomischen Angebote teilt. Die Toiletten betreibt autobahnüblich Sanifair, entsprechend sind sie auch kostenpflichtig. Eine dediziertes Playland gibt es nicht, hierfür stehen die raststätteneigenen Spielmöglichkeiten zur Verfügung.

Anders als die jüngsten Neueröffnungen und Planungen handelt es sich bei der Filiale um keinen ehemaligen Burger King-Standort. Auch fungiert als Pächter nicht wie sonst die Autobahn Tank & Rast QSR GmbH, sondern mit der Rasthaus & Hotel im Spessert A3 Süd GmbH der Raststättenbetreiber. Es ist also nicht ganz klar, ob dieses Restaurant dem Vertrag mit der Tank & Rast zuzurechnen ist.

Bereits am kommenden Montag geht es voraussichtlich weiter: Dann soll nämlich an der Raststätte Feucht-West bei Nürnberg an der A9 das nächste Restaurant eröffnen.

McDonald’s an der Autobahn: Mindestens 11 neue Restaurants in den nächsten Monaten!

Die geplante Expansion entlang der Autobahnen scheint Fahrt aufzunehmen. Nachdem seit der Ankündigung im Juli 2015 nur vier Restaurants entstanden, sind nun nicht weniger als elf neue Standorte an Autobahnraststätten bekannt geworden, die aller Voraussicht nach noch innerhalb der ersten Jahreshälfte eröffnen werden – allesamt übrigens ehemalige Burger King-Filialen.
Der Schwerpunkt liegt hierbei ganz eindeutig auf Bayern und Nordrhein-Westfalen: Vier Standorte liegen allein auf der A9 zwischen Nürnberg und München, zwei zwischen Frankfurt und Nürnberg, zwei im Großraum Köln, zwei bei Hamm und ein einzelnes bei Stuttgart.

Die Restaurants im Überblick:

A2 Rhynern-Nord
A2 Rhynern-Süd

A3 Steigerwald-Nord
A3 Spessart-Süd
A3 Köln-Königsforst-West

A4 Frechen-Süd

A8 Sindelfinger Wald-Süd

A9 Feucht-West
A9 Feucht-Ost
A9 Köschinger Forst-West
A9 Fürholzen-Ost

Aktualisierung 19. April:
Das Restaurant am Rasthaus Spessart an der A3 entsteht nicht auf der Nordseite, sondern auf der Südseite und hat bereits eröffnet (ein Bericht folgt).
Das Restaurant „Sindelfinger Wald-Süd“ eröffnet voraussichtlich ebenfalls am 1. Mai.

Aktualisierung 24. April:
Die vermuteten Öffnungsdaten stimmen leider nicht.