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Trauer um Rudi Weber

Rudolf W. Weber, der erste deutsche McDonald’s-Franchisenehmer, ist tot. Er starb am 17. Januar im Alter von 87 Jahren nach langer Krankheit in seiner Tegerneer Heimat Gmund.

Mit 21 Jahren übernahm er 1951 seinen Lehrbetrieb, das Gut Kaltenbrunn, das er Schritt für Schritt zu einer der ersten gastronomischen Adressen Bayerns ausbaute – zu seinen Stammgästen zählte unter anderem Bundeskanzler Ludwig Erhard. 1970 gab er den Betrieb nach einem Herzinfarkt ab und widmete sich seinem großen Hobby: Der Fliegerei. Mit Freunden gründete er einen Motorflugclub, seine weitesten Reisen führten ihn bis nach Afrika. Ein lukratives Immobiliengeschäft hatte dafür gesorgt, dass er finanziell sorgenfrei leben konnte.

1975 folgte ein unternehmerisches Wagnis, dass sein Leben nachhaltig prägen sollte: Zusammen mit dem ebenso vom Tegernsee stammenden Johann Hovan wurde Weber erster Franchisenehmer der erst knapp vier Jahre vorher nach Deutschland gekommenen Fast- Food-Kette McDonald’s. Am Romanplatz und in der Fürstenrieder Straße eröffnete er seine ersten beiden Lizenzbetriebe – damals ein absolutes Novum.

Der Rest ist Geschichte: München wurde Keimzelle der bundesweiten Expansion, über 90% der deutschen Filialen werden heute von gut 250 Franchisenehmern geführt – und auch in so gut wie allen anderen Branchen ist das Lizenzkonzept nicht mehr wegzudenken.

Die Begeisterung für McDonald’s gab er weiter: Tochter Sabine Reisert-Weber ist seit 1984 selbst Franchisenehmerin bei McDonald’s, inzwischen führt sie ein gutes Dutzend Filialen in der bayerischen Landeshauptstadt. Und auch Enkel Andreas Reisert führt in dritter Generation seit vergangenem Jahr seinen eigenen Store.

Franchisenotizen V

Die Franchisenotizen fallen heute relativ kurz aus, es gab im vergangenen II. Quartal nur drei Veränderungen:

  • Die beiden Filialen am Hamburger Bahnhof Altona (Paul-Nevermann-Platz und Scheel-Plessen-Straße) gehen von der Company an Stephan Jagalla, der damit nun insgesamt fünf Restaurants in der Hansestadt betreibt.
  • Der drittgrößte Franchisenehmer Christian Eckstein hat das Restaurant in Neustadt am Rübenberge von Michael Lange übernommen.
  • Dennis Lampe übernimmt den Store in Schwülper von der Company und führt damit nun seinen zweiten Betrieb.

Stichtag 30. Juni gibt es damit 1473 Restaurants in Deutschland (-5 zum Vorquartal!), von denen die Company 182 (-4) oder 12,3% (-0,3) betreibt.

Franchisenotizen IV

Das erste Quartal 2016 ist auch schon wieder vorbei. Zeit, Chinesisch zu lernen: McDonald’s hat nämlich angekündigt, im asiatischen Raum mittelfristig 1 500 Restaurants eröffnen zu wollen. Zudem werden in ganz Ostasien neue Franchisepartner gesucht. Doch auch in der Heimat hat sich einiges getan:

  • Johann Hovan ging in den Ruhestand.
  • In der Ortenau hat auch Dr. Michael Sauer mit 63 Jahren genug vom Franchisenehmerdasein und übergab seine drei Restaurants in Offenburg und Kehl an seinen Sohn Nikolaus. Dieser ist schon seit langer Zeit im Familienunternehmen integriert: Als ich mich Anno 2000 in der Usenet-Newsgroup de.alt.fan.fastfood über die etwas lange Wartezeit im Kehler Restaurant beklagte, hatte ich wenige Tage später einen Stapel Gutscheine im Briefkasten. Muss mal gucken, ob sie noch gültig sind …
  • McDonald’s Deutschland Inc. hat wieder drei Restaurants in die Hände von Franchisenehmern übergeben: Im thüringischen Mühlhausen ging die Filiale an die Petra Hebig GmbH & Co. KG. Diese betreibt schon im (doch einige Kilometer entfernten) Göttingen unter der Firmenbezeichnung „Food, folks & fun company“ drei Restaurants.
  • Ebenfalls einen Sprung über die Landesgrenze – in diesem Fall von Jena und Apolda ins sachsen-anhaltinische Weißenfels – wagt Boris Werner. Er betreibt mit seiner „Systemgastronomie Saaletal GmbH“ ab sofort den dortigen Store.
  • Und auch der dritte Wechsel betrifft die neuen Bundesländer: Sebastian Rieke übernimmt das Restaurant im Olvenstedter Graseweg in Magdeburg und betreibt damit nun drei von fünf Restaurants in der Landeshauptstadt. Eines verbleibt (noch?) im Besitz der Company, ein weites gehört Franchisenehmer Volker Liebing.
  • In Potsdam gingen zwei der bislang fünf Restaurants der MPM-Gastrosystem GmbH von Harald T. MEyer (namentlich die in der Fritz-Zubeil-Straße und im Stern-Center) an die CFS Gastrosystem GmbH von Christina Schubert, die nun im Berliner Umland auf fünf Restaurants kommt.

Mit dem 1. April gibt es damit 1478 Restaurants in Deutschland (und damit zwei weniger als zum Jahreswechsel), von denen die Company 186 (-3) oder 12,6% (-0,2) betreibt.

 

Franchisenotizen III

Auch im vierten Quartal 2015 gibt es wieder einiges neues von der Franchisenehmerfront zu berichten: Drei Franchisenehmer verabschiedeten sich aus der McDonald’s-Familie, zwei neue kamen hinzu, einer tritt kürzer, einer expandiert weiter …

  • In Stuttgart gibt Jakob Faltermeier, seit 1978 Partner von McDonald’s (er eröffnete am Rotebühlplatz den zweiten Store in der schwäbischen Landeshauptstadt) zwei seiner fünf Restaurants an Michael Betzien ab: Das in der Schulstraße sowie das am Flughafen.
  • Aus „persönlichen Gründen“ übergab Detlef Hochstein zum 1. November seine beiden Erdinger Restaurants an Michael Heinritzi. Dessen allein in Deutschland nunmehr 33 Standorte umfassendes Imperium reicht damit nun auch in den Norden Münchens. Heinritzi kündigte gegenüber dem Münchner Merkur bereits an, den älteren Store in der Otto-Hahn-Straße umgehend auf den modernsten Stand zu bringen.
    Detlef Hochstein war für McDonald’s Deutschland u.a. Leiter des Franchising-Büros und Finanzvorstand des Deutschen Franchise-Verbands, bevor er 2011 zwei Restaurants in Erding lizensierte.
  • Ein nahezu identischer Fall spielte sich zur gleichen Zeit in Dorsten ab: Hubert Strittmatter, zusammen mit seiner Frau Silke seit 17 respektive neun Jahren Franchisenehmer von zwei Filialen tritt sein Geschäft ebenfalls aus „persönlichen Gründen“ an den in der Region mit elf Restaurants bereits etablierten Thilo auf’m Kamp ab.  Dieser kündigte gegenüber der Dorstener Zeitung an, beide Stores umgehend auf den modernsten Stand zu bringen. Ähnlichkeiten zur Meldung vorher sind kaum auffällig …
  • Welche Gründe Stefan Schmitz im beschaulichen Büdelsdorf bewegt haben, sein (einziges) Restaurant abzugeben, konnte ich leider noch nicht in Erfahrung bringen. Fakt ist nur, das Neu-Inhaber Eugen Jüchter nun neun Standorte in Schleswig-Holstein betreibt.
  • München hat einen neuen Franchisenehmer: Die REINERS Systemgastronomie GmbH & Co. KG hat die bislang Company-geführten Restaurants in der Zweibrückenstraße und in der Regerstraße übernommen. Wer sich hinter dem Namen verbirgt, konnte ich bislang nicht herausfinden. Der Firmensitz in bester (sprich teuerster) Innenstadtlage, gleich neben Marienplatz und Viktualienmarkt (und dem Restaurant im Tal, das aber nach wie vor der Company gehört), lässt aber darauf schließen, dass die Gesellschaft wohl größeres vor hat. Neben McDonald’s Deutschland selbst, Sabine Reisert plus ihrer Fast Food Restaurantbetriebe GmbH, der A+M Systemgastronomie GmbH und der Allrestro GmbH ist die neue Firma damit übrigens der insgesamt fünfte Restaurantbetreiber in der Stadt.
  • Von München schauen wir nach Berlin, wo McDonald’s Deutschland Inc. ebenfalls ingesamt vier Restaurants an Franchisenehmer abgegeben hat: Jeweils zwei an Oliver Mix (am Hardenbergplatz und in der Wrangelstraße) und zwei an Stefan Warweitzki (Kantstraße und Wilmersdorfer Straße). Mix kommt damit auf sechs Stores, Warweitzki dürfen wir neu im Geschäft begrüßen.
  • Und zum Schluß ein weiterer Blick in eine Großstadt, dieses Mal nach Frankfurt am Main: Dort hat Torsten Somborn, der sich für die Schließung des Restaurants im Main-Taunus-Zentrum Sulzbach hier auf der Seite einige Kritik anhörten durfte, die Restaurants in der Hanauer Landstraße sowie in der Borsigallee von der Company übernommen.

Stand 1. Januar 2016 gibt es damit 1480 Restaurants in Deutschland, davon 189 (12,8%) im Besitz der Company.
Beim letzten Franchisereport waren es noch 197  von 1478 Restaurants (14,3%).

Franchisenotizen

In dieser neuen Rubrik möchte ich in unregelmäßigen Abständen auf Änderungen in der Franchisenehmer-Landschaft hinweisen.

Legen wirlos, es gibt einiges zu berichten:

  • Nur eine kleine Änderung, dafür aber in meinen Augen eine sehr interessante: Der Store in der Erlanger Gundstraße geht von der Company an die Petra KG. Diese betreibt ansonsten nur die Filiale in Kitzingen – rund 100 Straßenkilometer entfernt. Die Petra KG gehört allerdings, so wie auch die AMOH Gastro KG, zu Ernst Oude Hengel, der unter verschiedenen Firmenbezeichnungen sieben weitere Restaurants in Ober-, Mittel- und Unterfranken führt.
    Interessant ist das für die Zukunft des McDrive am Hafen der Hugenottenstadt: Der Store wurde seit seiner Eröffnung Sommer 1997 noch nicht renoviert und liegt auch meiner Meinung nach ziemlich bescheiden abseits der Hauptverkehrsrouten in einer Seitenstraße. Die von mir schon befürchtete Schließung dürfte damit erst mal vom Tisch sein.
    Bemerkenswert auch: Die beiden anderen Erlanger Restaurants wurden schon vor einiger Zeit von Bernd Ropot übernommen – damit gibt es nun zwei Franchisenehmer in der Stadt.
  • Unspektakulärer ist dafür die Übernahme der bislang companygeführten Filialen in Kirchheim und Ismaning durch Michael Heinritzi, der sein Imperium damit auf 30 Stores in Deutschland ausbaut.
  • Der Store im Stuttgarter Hauptbahnhof  geht ebenfalls von der Company an Michael Betzien, der nun drei Restaurants in der Schwabenmetropole führt.
  • Reine Namenskosmetik betrieb Stefan Hettich: Seine Restaurants in Freudenstadt und Horb am Neckar firmieren nun unter „ama Systemgastronomie KG“, Nagold (wie vorher schon Calw) nun als „ash Systemgastronomie GmbH“.
  • Die Erik Huber Systemgastronomie, bislang im Landkreis Offenbach vertreten, übernimmt mit dem Restaurant an der Sprendlinger Landstraße nun auch ein Restaurant in Offenbach selbst. Das zweite am Kaiserlei verbleibt (vorerst?) im Besitz von McDonald’s Deutschland selbst.
  • In Leipzig gesellt sich zu McDonald’s Deutschland, Gerd Vogel und Mike Kraft mit der „Stefan Timme Systemgastronomie e.K.“ ein vierter Betreiber hinzu: Er übernimmt die Stores in der Saarländer  Straße, in der Petersstraße sowie am Brühl von der Company.
  • Besagter Gerd Vogel überführt ebenfalls zwei Zweigstellen in Franchisehände. Grimma und das Restaurant an der Autobahnraststätte „Muldental Nord“ (A 14) gehören fortan ihm.
  • Und auch in der Welfenstadt Braunschweig gibt es nun drei Betreiber: Zum alteingesessenen Dietmar Schmitz gesellt sich Barbara Rieke, die bereits im Harz mehrere Restaurants betreibt. Sie übernimmt die Drives in der Hansestraße und in der Hamburger Straße. Einzig das jüngste Restaurant in der Stobwasserstraße bleibt im Besitz der Company.

Die McDonald’s-Familie trauert um Patrick Pietsch

Wie ich erst heute erfahren habe, ist der Nürnberger Franchisenehmer Patrick Pietsch am 10. Mai im Alter von nur 35 Jahren verstorben.

Erst zum April 2015 übernahm er vier Restaurants (Breite Gasse, Aufseßplatz, Sigmundstraße und Hauptmarkt) von der Company.

Fast schon nebensächlich ist die Nachfolgeregelung: Die Restaurants werden von der „BW Restaurantbetriebe e.K.“ übernommen, hinter der sich der mittelfränkische Unternehmer und Wirtschaftsfunktionär Bodo Wißkirchen verbirgt.

Walter Blank ist tot

Der langjährige McDonald’s-Franchisenehmer Walter Blank ist tot. Er starb am 23. Juni 2015 im Alter von 80 Jahren.

Zusammen mit seinem Bruder Albert führte Walter Blank als einer der ersten Franchisenehmer Deutschlands die Marke McDonald’s Ende der 1970er Jahre in die Region Heilbronn ein.

1978 eröffneten sie das erste Restaurant der Region im  Einkaufszentrum „Wollhaus“.

Bereits ein Jahr später wurde in der Sülmerstraße inmitten der Haupteinkaufsstraße eröffnet.

1988 folgte dann im Süden der Stadt, genauer gesagt in der Happenbacher Straße, der erste Freestander mit McDrive.

In den folgenden Jahren expandierten die Gebrüder Blank ins Unterland: 1992 in Öhringen, 1999 in Neckarsulm und 2000 in Weinsberg/Ellhofen wurden drei weitere Drives eröffnet.

Für das Stammrestaurant im Wollhaus kam Ende Mai 2003 das Aus. Mit dem Niedergang des Einkaufszentrums schloss es kurz vor seinem 25. Jubiläum.

2010 übergaben Albert und Walter Blank ihre Restaurants an den Neffen respektive Sohn Walter Blank Jr.

Diese führte den Expansionskurs fort: Mit der Eröffnung eines Satellites in der Stadtgalerie hat Heilbronn erstmals seit zehn Jahren wieder drei Restaurants.

Ein ausführliches, lesenswertes Portrait über die Familie Blank veröffentliche die Heilbronner Stimme 2011.