Franchisenotizen IV

Das erste Quartal 2016 ist auch schon wieder vorbei. Zeit, Chinesisch zu lernen: McDonald’s hat nämlich angekündigt, im asiatischen Raum mittelfristig 1 500 Restaurants eröffnen zu wollen. Zudem werden in ganz Ostasien neue Franchisepartner gesucht. Doch auch in der Heimat hat sich einiges getan:

  • Johann Hovan ging in den Ruhestand.
  • In der Ortenau hat auch Dr. Michael Sauer mit 63 Jahren genug vom Franchisenehmerdasein und übergab seine drei Restaurants in Offenburg und Kehl an seinen Sohn Nikolaus. Dieser ist schon seit langer Zeit im Familienunternehmen integriert: Als ich mich Anno 2000 in der Usenet-Newsgroup de.alt.fan.fastfood über die etwas lange Wartezeit im Kehler Restaurant beklagte, hatte ich wenige Tage später einen Stapel Gutscheine im Briefkasten. Muss mal gucken, ob sie noch gültig sind …
  • McDonald’s Deutschland Inc. hat wieder drei Restaurants in die Hände von Franchisenehmern übergeben: Im thüringischen Mühlhausen ging die Filiale an die Petra Hebig GmbH & Co. KG. Diese betreibt schon im (doch einige Kilometer entfernten) Göttingen unter der Firmenbezeichnung „Food, folks & fun company“ drei Restaurants.
  • Ebenfalls einen Sprung über die Landesgrenze – in diesem Fall von Jena und Apolda ins sachsen-anhaltinische Weißenfels – wagt Boris Werner. Er betreibt mit seiner „Systemgastronomie Saaletal GmbH“ ab sofort den dortigen Store.
  • Und auch der dritte Wechsel betrifft die neuen Bundesländer: Sebastian Rieke übernimmt das Restaurant im Olvenstedter Graseweg in Magdeburg und betreibt damit nun drei von fünf Restaurants in der Landeshauptstadt. Eines verbleibt (noch?) im Besitz der Company, ein weites gehört Franchisenehmer Volker Liebing.
  • In Potsdam gingen zwei der bislang fünf Restaurants der MPM-Gastrosystem GmbH von Harald T. MEyer (namentlich die in der Fritz-Zubeil-Straße und im Stern-Center) an die CFS Gastrosystem GmbH von Christina Schubert, die nun im Berliner Umland auf fünf Restaurants kommt.

Mit dem 1. April gibt es damit 1478 Restaurants in Deutschland (und damit zwei weniger als zum Jahreswechsel), von denen die Company 186 (-3) oder 12,6% (-0,2) betreibt.

 

Ende auch in Straubing

Der Stadtturm am Theresienplatz gilt seit seinem Bau im 14. Jahrhundert gemeinhin als das Wahrzeichen Straubings. Inmitten der Fußgängerzone gelegen wirft der 64 Meter hohe Wachturm einen angenehmen Schatten auf die Außenbestuhlungen der angrenzenden Gastronomiebetriebe.

Auf das McDonald’s-Restaurant direkt am Fuß des Stadtturms fällt indes ab Oktober ein ganz anderer Schatten: Franchisenehmer Michael Heinritzi hat angekündigt, es zu schließen!

Das Restaurant #167 in Straubingstraubing
Das Restaurant #167 in Straubing

Damit schließt Heinritzi im Herbst seine letzten beiden deutschen Traditionsrestaurants. Wie bereits im letzten Jahr bekannt wurde, schließt im Herbst auch der Instore in Garmisch-Partenkirchen. Seine erste  Filiale in Rosenheim und damit die Keimzelle des heute größten McDonald’s-Franchisenehmer Europas hat bereits 2010 mit dem Umzug in den Bahnhof geschlossen.

Der Grund:Eine Renovierung ist längst überfällig – die Inneneinrichtung stammt noch aus den 90er Jahren. Da gleichzeitig der Platz für ein McCafé sowie die laufende Umstellung auf Made-for-you fehlt, hat sich Heinritzi für die Beendigung des Mietvertrags entschieden. Er betont gegenüber dem Straubinger Tagblatt aber, auf der Suche nach einem Ersatzstandort in Innenstadtlage zu sein.

Inwieweit solch eine Immobilie zeitnah zur Verfügung steht, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich traue Michael Heinritzi aber mehr als manch anderen Franchisenehmer zu, dass es sich dabei nicht nur um ein Lippenbekenntnis handelt. Bis dahin bleibt den Straubinger Burger-Liebhabern nur der Umweg in den McDrive in der Ittlinger Straße.